Aktuelles
Hier informieren wir Sie laufend über aktuelle Fortschritte des Projektes.
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9. Jänner 2023
Von Juni und Oktober 2022 hat die illwerke vkw AG entlang des Gebirgsgrates zwischen Lünersee und Bürs sechs sehr ambitionierte geologische Erkundungsbohrungen hergestellt. Das Ziel: den Zustand des Gebirges zu ergründen.
Vielversprechend und erfolgreich – so lassen sich die Ergebnisse aus den ersten Untersuchungen für das geplante Lünerseewerk II zusammenfassen: durch kontrollierte Bohrungen im Projektgebiet erhoffte sich Vorarlbergs Energiedienstleister wichtige Erkenntnisse über die Geologie. Mit Erfolg, denn die bis zu rd. 650 m tiefen Bohrungen konnten allesamt Probenmaterial aus dem Tiefenniveau der Bauwerke des geplanten Pumpspeicherkraftwerks zu Tage fördern.
Bei allen Bohrungen wurde nach dem Durchstoßen der Lockergesteinsschichten Fels angetroffen, der vorwiegend aus festem und kompaktem Hauptdolomit besteht. „Das ist ein Sedimentgestein, das vor mehr als 200 Mio. Jahren in seichten Lagunen des damaligen Tethysozeans abgelagert wurde. Während der Aufwölbung der Alpen im Rahmen der alpidischen Gebirgsbildung kam es zur Verschiebung von riesigen Gebirgsblöcken, was sich in den Bohrkernen als vereinzelte, schmale Streifen von stärker aufgelockertem Gestein äußert“, erklärt illwerke vkw Geologe Lukas Bickel.
Nach Abschluss des Bohrvorganges wurde in den Bohrlöchern der Zustand des Gesteins mit akustischen und optischen Sonden sowie mit Kameras untersucht. Zudem haben die Expert:innen die Wasserdurchlässigkeit des Gebirges mittels Bohrlochversuchen bestimmt. Einige Bohrlöcher wurden dabei wie geplant als Grundwassermessstellen ausgebaut, sodass in weiterer Folge die jahreszeitliche Änderung des Bergwasserspiegels beobachtet werden kann.
An ausgewählten Kernproben werden in Labors Versuche durchgeführt, etwa zur Bestimmung der Gesteinsfestigkeit und des Mineralgehaltes. „Je besser wir das Gebirge im Vorfeld kennen, umso exakter können wir planen – das ist bei einem Projekt dieser Größenordnung besonders wichtig“, erklärt Stefan Wachter, einer der beiden Projektleiter und freut sich, „denn durch die Bohrungen wurden die prognostizierten, günstigen Gebirgsverhältnisse weitestgehend bestätigt.“