Projekt

Aktuelles

Hier informieren wir Sie laufend über aktuelle Fortschritte des Projektes.


Mit Rücksicht auf geschützte Arten und deren Lebensräume

April 2024

Wie gelingt es, bei minimalen ökologischen Auswirkungen einen maximalen Beitrag für die Energiewende und den Klimaschutz zu leisten? Diesen Spagat meistern die Projektentwickler:innen beim Lünerseewerk II. Denn das geplante Kraftwerk wurde so konzipiert, dass maßgebliche Anlagenteile – wie beispielsweise das Krafthaus oder die Anbindung an die Kraftwerksgruppe Obere Ill-Lünersee über den bestehenden Walgaustollen – untertage liegen. Und auch der obere Speicher, der Lünersee, kann praktisch 1:1 genutzt werden.

 

Erhebung der Tier- und Pflanzenwelt

Dennoch wird es bei der Umsetzung des Leuchtturmprojektes auch Arbeiten geben, die obertägige Flächen beanspruchen. Diese stehen besonders im Fokus der laufenden Planungen, geht es doch darum, auf geschützte Arten und deren Lebensräume Rücksicht zu nehmen. „Wir haben ein sehr großes Interesse daran, relevante wildlebende Tierarten und deren Lebensräume zu erfassen, zu kartieren und auf diese Erkenntnisse in der technischen Planung möglichst Rücksicht zu nehmen“, erklärt diesbezüglich Georg Hohl, Umwelttechnik und Ökologie bei der illwerke vkw. Er ist beim Projekt Lünerseewerk II als interne Schnittstelle zwischen technischer Planung und den externen Büros für die Erstellung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) im Einsatz. „Aufgrund der unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten, Seehöhen und voraussichtlichen technischen Nutzung der betroffenen Flächen wurde im direkten Austausch mit ausgewiesenen Fachexpert:innen je beanspruchter Fläche und entsprechend dem Stand der Technik ein speziell abgestimmtes Programm zur Erfassung und Kartierung der maßgeblichen Tier-, Pflanzenarten und deren Lebensräume geschnürt. Dies umfasst neben anderen die Amphibien und Reptilien, die Vögel, Fledermäuse und viele mehr.“ Aufbauend auf diesem Programm wurde bereits im März dieses Jahres mit den ersten Erhebungsdurchgängen zur Erfassung der Amphibien, Reptilien und Vögel an den Standorten in den Tallagen begonnen. Der Abschluss der Erhebung ist zum Ende der Vegetationsperiode im Herbst 2024 vorgesehen. „Unser Ziel ist es, möglichst frühzeitig Erkenntnisse aus den Erhebungen zur biologischen Vielfalt in der technischen Planung zu berücksichtigen und somit die Auswirkungen auf die Umwelt auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren, ohne dabei jedoch die zielgerichtete und effiziente Umsetzung des Projekts aus dem Auge zu verlieren.“

Entomologe

In enger Zusammenarbeit

Genau darin liege eine maßgebliche Herausforderung, die die laufende und enge Abstimmung zwischen den jeweiligen Expert:innen zur Erfassung der biologischen Vielfalt und der technischen Planung unabdingbar mache. „Diese enge Zusammenarbeit schätze ich sehr. Gerade bei einem großen Projekt wie dem Lünerseewerk II ist es enorm wichtig, Hand in Hand zu arbeiten und das Team bestens mitzunehmen“, ist Georg Hohl überzeugt, der nach seinem Studium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft an der Boku in Wien, zwei Jahre am Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung (Boku) als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter tätig war. Nach weiteren vier Jahren Berufserfahrung im Bereich der Umsetzung der Vorgaben aus der Wasserrahmenrichtlinie und der Talsperrenüberwachung bei einem österreichischem EVU führte ihn sein beruflicher Weg im Oktober 2023 zur illwerke vkw. Hier am bisher größten Projekt der Unternehmensgeschichte mitwirken zu können, motiviert ihn sehr. „Es ist einfach beeindruckend, was in den kommenden Jahren entstehen soll. Und an der Umsetzung eines für die Energiewende maßgeblichen Projektes beteiligt zu sein, macht einen schon auch ein bisschen stolz.“

Georg Hohl
Georg Hohl

 

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Verkehrslösung für Bauabwicklung Lünerseewerk II

13. September 2023

Arbeitsgruppe der Gemeinden Brand und Bürserberg und illwerke vkw präsentieren Verkehrslösung im Brandnertal für die Umsetzung des Projektes Lünerseewerk II.

 Vor über einem Jahr ist die illwerke vkw auf die Gemeinden Brand und Bürserberg zugegangen, um frühzeitig über die Vorbereitungen für das Projekt Lünerseewerk II zu informieren. Mit einer von den Gemeinden entsandten Arbeitsgruppe gab es regelmäßige Treffen. Schnell hat sich dabei gezeigt, dass der während der Bauphasen erwartete Verkehr die Bevölkerung im Brandnertal besonders beschäftigt. Beim letzten Austausch im Juli hat die illwerke vkw um Verständnis gebeten, dass die Projektentwicklung Zeit benötigt und noch verschiedene Varianten für die Erschließung der Baustellenbereiche geprüft werden. Ziel war es, bis zu einer Informationsveranstaltung am 20. Oktober in Brand konkrete Pläne vorlegen zu können.

DI Gerd Wegeler, Mitglied des Vorstandes der illwerke vkw: „Über den Sommer wurden intensiv weitere Varianten untersucht. Nun gibt es eine Lösung, die sowohl für die Abwicklung des Bauprojektes als auch für die Bevölkerung Vorteile mit sich bringt.“ Die Erschließung der Baustelle soll über einen Zugangsstollen zwischen Bürs und Brand erfolgen.

„Die favorisierte Variante hat in der gesamten Bauzeit rund 85 Prozent weniger Verkehr durch das Ortszentrum Brand zur Folge“, zeigt sich auch Bgm. Mag. Klaus Bitschi erfreut über die nun gemeinsam erarbeitete Lösung. Zudem wird deutlich weniger Bautätigkeit im Bereich Schattenlagant stattfinden und damit im Winter kein Baustellenverkehr durch Brand notwendig. Nun sollen zeitnah die Gespräche mit den Grundeigentümern geführt werden.

Auch mit der Gemeinde Bürs wurden frühzeitig Gespräche geführt. Zur Erschließung des Baustellenbereiches in Bürs ist ein temporärer Autobahnanschluss angedacht, der das Ortszentrum verkehrsmäßig vollständig entlasten würde. Die präsentierte Lösung wird auch die Basis für die Einreichunterlagen im bevorstehenden Behördenverfahren sein.

Übersicht Verkehrslösung
Übersicht mit neuem Zugangsstollen